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C01 Intervenierendes Schreiben. Von der proletarisch-revolutionären Literatur der Weimarer Republik bis zur Literatur der DDR und der Bundesrepublik

Das Projekt untersucht anhand der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts literarische und publizistische Schreibinterventionen, bei denen der Anspruch auf gesellschaftsverändernden Eingriff mit einer Reflexion und Revision des künstlerischen Formenrepertoires verbunden ist. Ausgehend von Veränderungen der industriellen Arbeitswelt, die in der Weimarer Republik zu einer Grundsatzreflexion über den gesellschaftlichen (Stand-)Ort der Literatur führen, und im Anschluss an die historische Avantgarde entfaltet die Literatur zwischen 1930 und 1970 eine neuartige Dynamik der Intervention. Durch Kritik am Bestehenden und alternative Entwürfe zielen die Interventionen im transitiven Sinn auf die aktive Umgestaltung der Arbeitswelt und auf grundlegende Veränderungen der Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur. Zugleich durchläuft das ästhetisch tradierte Formenrepertoire der Literatur im intransitiven Sinn durch Revision bisheriger Darstellungsformen und durch Hinwendung zu kollektiven Praktiken und dokumentarischen Verfahren eine Transformation. Das Teilprojekt analysiert Konzepte proletarisch-revolutionärer Literatur in der Endphase der Weimarer Republik (UP 1), kulturpolitisch verordnete Schreibinterventionen in der DDR-Literatur (UP 2) sowie Formen dokumentarischen Schreibens im Kontext der 1968er-Bewegung der alten Bundesrepublik (UP 3).

Teilprojektleitung

Prof. Dr. Jürgen Brokoff (UP 1)

Wissenschaftliche Mitarbeit

Dr. Andrea Schütte (UP 2)

Henning Podulski (UP 3)

Dr. Andree Michaelis-König (UP 2, bis 31.03.2024)

Jana Maria Weiß (2022)

Studentische Mitarbeit

Isabella Valentina Tschierschke