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A01 Teilhabe und Dissoziation: Spannungen politischen Theaters im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart

Das Teilprojekt untersucht Teilhabe und Dissoziation als Wirkungsdynamiken politischen Theaters. Es geht um die Tradition des aktivistischen Theaters, die in der Gegenwart – im Zeichen von globalen Protestbewegungen und digitalen Vernetzungschancen – neuen Auftrieb erhalten hat. Darstellungsformen, die in der Tradition des Agitproptheaters der 1920er- und 30er-Jahre stehen, konfrontieren ihr Publikum mit Modellen von Kollektivität, die zwar im Modus des Als-ob hervorgebracht werden, aber von den Zuschauenden als reale politische Interventionen wahrgenommen und ‚umgesetzt‘ werden sollen. Wenn Theater politisch interveniert, trägt es in die Konflikte und Kontroversen des Politischen eigene Unterscheidungen ein: etwa jene zwischen Agierenden und Zuschauenden oder zwischen Teilnehmenden und Außenstehenden. Ist das Versprechen der Teilhabe, das viele aktivistische Theaterformen implizieren, unter solchen Voraussetzungen überhaupt tragfähig? Dies wird im Projekt an Krisenphasen des politischen Theaters um 1930 (UP 1), um 1968 (UP 2) und in der Gegenwart (UP 3) untersucht werden. Erzeugen theatrale Gemeinschaften und performative Verfahren der Kollektivierung und Konnektivität am Ende reale Spaltungen? Die Beschäftigung mit diesen Fragen soll zu einem Verständnis der Besonderheiten theatraler Interventionen gegenüber anderen Interventionsformen führen.

Teilprojektleitung

Prof. Dr. Matthias Warstat (UP 1)

Wissenschaftliche Mitarbeit

Judith Pieper (UP 2)

Naomi Boyce (UP 3)

Studentische Mitarbeit

Julia Schmit

Jannika Hinz (beurlaubt)