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Offene Beziehungen I-III: Asja Lācis im Brecht-Haus Berlin

Workshopreihe kuratiert von Konstanze Schmitt und Mimmi Woisnitza

18.11.2022, 10.3.2023 und 27.4.2023

Seit 2022 widmen sich die Theaterwissenschaftlerin Mimmi Woisnitza und die Regisseurin und bildende Künstlerin Konstanze Schmitt in künstlerisch-wissenschaftlicher Zusammenarbeit den Arbeits- und Beziehungsweisen der lettischen Theatermacherin Asja Lācis. Ziel der Kooperation ist die Neusituierung der kollektiven Theaterpraxis, die Asja Lācis als Mittlerin der Theateravantgarden in Lettland, Sowjetrussland und Deutschland vor allem in den 1920er und 1930er Jahren realisiert hat. Dabei stehen einerseits die Beziehungskonstellationen im Fokus, die Lācis’ Arbeit als Pädagogin, Revolutionärin, Praktikerin und Autorin eines „proletarischen Arbeitertheaters“ sowie ihre eigene Lebensgeschichte geprägt haben (und die weit über ihr Verhältnis zu Bertolt Brecht und Walter Benjamin hinausgehen, in deren Kontext Lācis im deutschen Kontext hauptsächlich bekannt ist). Andererseits wird die spezifisch kollektive und relationale Arbeitsweise von Asja Lācis auch anhand bestehender und neuer Quellen und deren analytischer wie auch performativer und kuratorischer Annäherung neu befragt und auf ihre mögliche zeitgenössische Anschlussfähigkeit hin untersucht.

Die Workshopreihe „Offene Beziehungen: Asja Lācis im Brecht-Haus Berlin“ bildete den öffentlichen Auftakt unserer Kooperation. Gemeinsam mit Akteur*innen aus unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Praxisfeldern widmeten wir uns Asja Lācis aus drei thematischen Blickwinkeln heraus: der historiographischen Rekonstruktion (I), der Rezeptionsgeschichte (II) und der zeitgenössischen künstlerischen Auseinandersetzung (III). Im Anschluss an Lācis’ eigene relationale Arbeitsweise ging es dabei stets auch darum, durch die Verschränkung wissenschaftlicher Beiträge mit performativen Elementen konventionelle akademische Veranstaltungsformate zu verlassen. Das Wechselverhältnis von inhaltlichem Austausch und körperlich-räumlichen Beziehungen der Workshopteilnehmenden untereinander wurde zum unabdingbaren Bestandteil künstlerisch-wissenschaftlichen Arbeitens sichtbar und erfahrbar: Der Workshop als Theaterprobe.

Bildergalerie und Kurzbericht des 1. Workshops Asja Lācis’ Manifest „Neue Richtungen in der Theaterkunst“ (1921)

Bildergalerie und Kurzbericht des 2. Workshops „Revolutionärin im Beruf“ oder „Mitarbeiterin“? Asja Lācis in BRD und DDR

Bildergalerie und Kurzbericht des 3. Workshops Asja Lācis heute. Künstlerische Interventionen und Positionen

Die Labore im Brecht-Haus sind Teil der Workshopreihe "Beziehungsweisen und Umgebungswissen".