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Interventionen

Künstlerische Interventionen können nur im Rahmen eines komplexen Verständnisses von Kunst und Gesellschaft untersucht werden, das in intersektionaler Perspektive den gesellschaftlichen Disparitäten und kulturellen Heterogenitäten Rechnung trägt. Ein integraler Blick auf die Verflochtenheit von Künsten und Gesellschaft ermöglicht es, künstlerische Praktiken als Faktoren gesellschaftlicher Krisen und Kämpfe und als Ausgangspunkte neuer Konzeptionen des Politischen zu begreifen. Dies beinhaltet Chancen ebenso wie Probleme und Konflikte. Der gegenwärtig auf dramatische Weise ins Bewusstsein gerückte Begriff der militärischen Intervention beleuchtet die allgemeine Ambivalenz des Interventionsbegriffs, dessen Bedeutungsspektrum von Engagement über Einmischung und Störung bis zum Übergriff reicht.

Als künstlerische Interventionen werden nicht nur manifeste Ausrichtungen auf gesellschaftlich-politische Zusammenhänge verstanden, neben programmatischen Interventionsansprüchen rückt der Forschungsverbund auch jene künstlerischen Poetiken und Praktiken in den Fokus, die kraft ihrer eigenen Formbildung, materiellen Widerständigkeit und performativen Dynamik eher untergründig, subkutan und mikrologisch intervenierendes Potential entfalten. Dieses Spannungsfeld untersucht der Verbund mit Hilfe der weiterzuentwickelnden Konzepte Transitivität und Intransitivität.