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Workshop | Anarchische Narrative und poietische Wissensproduktion. Koloniale Vergangenheit in der künstlerischen Produktion der Gegenwart

30.11.2023 - 01.12.2023
Workshop | Anarchische Narrative

Workshop | Anarchische Narrative

Veranstaltung in deutscher und englischer Lautsprache | Eintritt frei | Anmeldung erbeten | kein barrierefreier Zugang

Fragen von globaler Ungerechtigkeit, Migration und planetarer Ausbeutung als Folgen kolonialer Vergangenheit werden in der künstlerischen Produktion der Gegenwart mit großer Dringlichkeit und Intensität verhandelt. Künstlerische Formen des Historisierens stellen dabei eine zentrale Strategie der kritischen Befragung und Erforschung kolonialer Vergangenheit und ihrer Bedeutung für die Gegenwart dar. Mit dem Ziel, die Geschichte des Kolonialismus und fortbestehende koloniale Muster in politischen und ökonomischen, kulturellen und ökologischen Zusammenhängen sichtbar zu machen, greifen künstlerische Historisierungen in eurozentrische Geschichtsschreibungen und hegemoniale Wissens-  und Repräsentationssysteme ein. Die Kritik dominanter Geschichtserzählungen geht oftmals mit einer Wissensproduktion einher, die sich in der Diversifizierung und Pluralisierung von Geschichte(n), Zeitlichkeiten, Perspektiven und Erfahrungswelten auf die Gegenwart und ihre gesellschaftlichen Formationen richtet.
Der Workshop "Anarchische Narrative und poietische Wissensproduktion" nimmt künstlerische Historisierungen in den Blick, die sich dem Zusammenhang von Kolonialität, Moderne und globaler Gegenwart widmen und deren poietisches Potential in der Widerständigkeit gegenüber tradierten Historiographien, disziplinierendem Denken und wissenschaftlichen Ordnungen liegt. Zur Diskussion steht, wie künstlerische Historisierungen produktiv in Geschichtsdarstellungen eingreifen, Erzähl- und Wahrnehmungsweisen verändern und wie das aus anarchischen Historisierungen gewonnene Wissen für die gegenwärtige Gesellschaft wirksam werden kann.

Der Workshop findet im Rahmen des Teilprojektes C06 "Geschichte als Material? Künstlerisches Historisieren als intervenierende Praxis" statt und wird von Birgit Eusterschulte und Karin Gludovatz organisiert.

Donnerstag, 30. November 2023

14:00
Begrüßung und Einführung
Birgit Eusterschulte und Karin Gludovatz
14:30
Playback. Show. Time
Afro-diasporisches Historisieren popkultureller Kunstfiguren und Phänomene der 1990er
Mariama Diagne (Freie Universität Berlin)
15:30
Avant-Garde and Liberation: Dekoloniale Moderne in der zeitgenössischen Kunst
Christian Kravagna (Akademie der bildenden Künste Wien)

Moderation: Naomi Boyce (Freie Universität Berlin)

16:30 Kaffeepause 17:00
The film work Hier (2021) and mash-up as method
Wendelien van Oldenborgh (Künstlerin, Berlin)

Moderation: Eva Kernbauer (Universität für angewandte Kunst Wien)


Freitag, 1. Dezember 2023

10:00
»Who’s Afraid of Representation?«: Dissonant Narratives, (Non)institutional and Aesthetic Practices Around Archives
Liliana Gómez (Universität Kassel/documenta Institut)
11:00
Im Widerstreit mit den Archiven. Strategien des Nicht/Zeigens als intervenierende Praxis
Birgit Eusterschulte (Freie Universität Berlin)

Moderation: Iryna Kovalenko (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)

12:00 Mittagspause 13:00
Pflanzen als Material und Zeuginnen künstlerischer Geschichtsschreibungen kolonialer Vergangenheiten
Katharina Jörder (Freie Universität Berlin)
14:00
Unmasking Anachrony: Expansion, Coevalness, and the Chronopolitics of Art History
Eva Kernbauer (Universität für angewandte Kunst Wien)

Moderation: Sarah Etz (Humboldt-Universität Berlin)

Zeit & Ort

30.11.2023 - 01.12.2023

SFB 1512 Intervenierende Künste, Seminarraum, Grunewaldstr. 34, 12165 Berlin

Weitere Informationen

Wir bitten um Anmeldung bei Binta Boiro: b.boiro@fu-berlin.de